Diese Gäste sind heute Abend bei „Anne Will“ zu Gast: Lars Klingbeil (SPD), Markus Söder (CSU), Veronika Grimm, Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen) und Robin Alexander.
Das Thema: Streit um russisches Öl und Gas – Soll Deutschland den Import sofort stoppen?
Ob Deutschland einen sofortigen Lieferstopp für Gas, Öl und Kohle aus Russland verkraften könnte – darüber gehen in Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Meinungen auseinander. Bundeskanzler Olaf Scholz warnte am vergangenen Sonntagabend: „Wenn von einem Tag auf den anderen diese Importe ausblieben, würde das dazu führen, dass ganze Industriezweige ihre Tätigkeit einstellen müssten.“
Ist dieses Szenario wahrscheinlich? Was bedeutet es, dass die Bundesregierung erstmals die Frühwarnstufe des „Notfallplan Gas“ ausgerufen hat? Und: Wie würde sich ein schnelles und vollständiges Energie-Embargo auf Putins Krieg auswirken?
Die Gäste
Lars Klingbeil (SPD)
Parteivorsitzender
Kurzbiografie: Geboren 1978 in Soltau und in Munster aufgewachsen. 1999 – 2004 Studium der Politischen Wissenschaft, der Soziologie und der Geschichte an der Leibniz Universität Hannover (Abschluss Magister). 2003 bis 2007 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos. Abgeordneter im Bundestag ist er seit 2009 und seit 2012 Mitglied im Vorstand der SPD-Niedersachsen. Von 2014 bis 2018 war er Vorsitzender der Landesgruppen Niedersachsen/Bremen der SPD-Bundestagsfraktion. Im Dezember 2017 löste er Hubertus Heil als Generalsekretär ab. Klingbeil gilt als Architekt der Wahlkampagne, die der SPD bei der Bundestagswahl 2021 den Sieg bescherte und Olaf Scholz ins Kanzleramt führte. Seit Dezember 2021 ist Klingbeil zusammen mit Saskia Esken Parteivorsitzender.
Markus Söder (CSU)
Parteivorsitzender und Ministerpräsident von Bayern
Kurzbiografie: Geboren 1967 in Nürnberg, Jura-Studium in Erlangen, anschließend macht er ein Volontariat beim Bayerischen Rundfunk und ist dort als Redakteur tätig. Seit 1983 ist Söder Mitglied der CSU, in den Bayerischen Landtag wird er 1994 gewählt. Von 2003 bis 2007 amtiert Söder als Generalsekretär seiner Partei. Anschließend wechselt er ins Kabinett als Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten. Später wird er Umwelt- und Gesundheitsminister, von 2011 bis 2018 ist Söder Bayerischer Staatsminister der Finanzen bzw. für Landesentwicklung und Heimat. Seit März 2018 amtiert Söder als Ministerpräsident von Bayern, zum CSU-Chef wird er im Januar 2019 gewählt.
Veronika Grimm
Wirtschaftswissenschaftlerin, Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
Kurzbiografie: Geboren am 05.09.1971, Studium Volkswirtschaftslehre in Kiel und Berlin, 2003 – 2005 Assistant Professor, Universidad de Alicante, Spanien. 2005 – 2008 ist sie Akademische Rätin, Universität zu Köln. 2008 Habilitation dort. Seit 2008 hat sie den Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre, insb. Wirtschafts- theorie (W3) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg inne. Seit 2008 ist sie Direktorin des Laboratory for Experimental Research Nuremberg (LERN), seit 2010 Leitung des Bereichs „Energiemarktdesign“ am Energie Campus Nürnberg, seit 2017 Vorsitzende der Wissenschaftlichen Leitung des Energie Campus Nürnberg und seit 2018 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Mitglied des Sachverständigenrats für Verbraucherfragen ist sie seit 2018, wie auch Mitglied im Energy Steering Panel des European Academies Science Advisory Council (EASAC). Seit 2019 ist sie Mitglied in der Expertenkommission zum Monitoring Prozess „Energie der Zukunft“ und seit 2020 ist sie Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen)
Zentrum Liberale Moderne, Parlamentarische Staatssekretärin a.D.
Kurzbiografie: Geboren am 25. Juni 1952 in Bramsche. Abitur 1970 in Osnabrück, Studium in Bielefeld und Heidelberg (Deutsch, Geschichte, Gemeinschaftskunde). Lehrerin in Pforzheim. Mitglied der GRÜNEN seit 1980. Sprecherin der ersten grünen Fraktion im Deutschen Bundestag, gemeinsam mit Petra Kelly und Otto Schily. 1983 bis 2017 ist sie Mitglied des Deutschen Bundestages – mit Unterbrechungen u.a. als Mitglied der Bremischen Bürgerschaft und Sprecherin des grünen Landesverbandes Bremen. Für die rot-grüne Bundesregierung 1998-2005 ist sie Beauftragte für Migration, Flüchtlinge und Integration und ab 2002 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 2005 bis 2017 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Arbeitsschwerpunkte als Außenpolitikerin: Länder Ost- und Südosteuropas. Sprecherin für Osteuropapolitk der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag. In dieser Zeit war sie auch Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (Fraktion „Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa“ (ALDE)), Stellvertretendes Mitglied der Parlamentarischen Versammlung der OSZE und Vorsitzende der Deutsch-Bosnischen Parlamentariergruppe des Deutschen Bundestags. 2017 gründete Marieluise Beck mit Ralf Fücks das Zentrum Liberale Moderne. Sie ist Mitglied im Vorstand des Petersburger Dialogs.
Robin Alexander
Stellvertretender Chefredakteur der „Welt“
Kurzbiografie: Robin Alexander wurde 1975 in Essen geboren, erlebte Kindheit und Jugend im Ruhrgebiet bevor er Geschichte und Journalismus in Leipzig studierte und 1998 ein Volontariat bei der taz in Berlin absolvierte. Nach Stationen als Reporter ebendort und Gründungsredakteur der deutschen Ausgabe der Vanity Fair trat Alexander 2008 in die Redaktion der WELT und WELT AM SONNTAG ein. Seit 2010 ist er dort für die Berichterstattung über Angela Merkel und das Kanzleramt zuständig, seit 2017 als Chefreporter. Seit 2019 als stellvertretender Chefredakteur. 2018 wurde Alexander für seine Rekonstruktion der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung mit dem Medienpreis Politik des Deutschen Bundestages ausgezeichnet.
Über Anne Will
Anne Will wurde 1966 in Köln geboren. Sie studierte Geschichte, Politologie und Anglistik in Köln und Berlin. Nach dem Studium volontierte Anne Will beim Sender Freies Berlin in den Bereichen Hörfunk und Fernsehen. Von 1992 an moderierte sie beim SFB die Talkshow „Mal ehrlich“ und den „Sportpalast“. Parallel dazu war sie von 1996 bis 1998 Gastgeberin der Medienshow „Parlazzo“ im WDR Fernsehen.
Als erste Frau moderierte sie 1999 die ARD-Sportschau. Im Jahr 2000 berichtete sie für die ARD von den Olympischen Spielen in Sydney. Von April 2001 bis Juni 2007 moderierte Anne Will die Tagesthemen; zunächst im Wechsel mit Ulrich Wickert, später mit Tom Buhrow. Vier erfolgreiche Jahre zeigte sie als Gastgeberin des Sonntagabend-Talks ANNE WILL mit intensiven Gesprächen über aktuelle gesellschaftspolitische Fragen weitere Facetten ihres Könnens. 2011 wechselte das Format auf den Mittwochabend, um 2016 schließlich – nach fünf weiteren erfolgreichen Jahren – auf den alten Sendeplatz am Sonntagabend zurückzukehren.
2002 bekam Anne Will die Goldene Kamera verliehen, 2006 den Deutschen Fernsehpreis für die „Beste Moderation Information“, im Oktober 2007 den Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis „für ihre unabhängige Haltung und ihre unaufgeregte, aber stets kompetente Präsentation der Ereignisse des Tages“. Das „medium magazin“ zeichnete Anne Will als „Newcomerin des Jahres 2007“ aus, außerdem erhielt sie den Goldenen Prometheus als „Fernsehjournalistin des Jahres 2007“.
Anne Will ist Botschafterin für den „Raum der Namen“ im Holocaust-Mahnmal in Berlin.
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